5. Pamplona > Puente la Reina
Sonntag 11. Juni 2023 / 25°C / Tagesetappe ca. 24 Kilometer
Gegen 06:30h bekommen wir im Casa Paderborn ein kleines Frühstück, mit Kaffee, Toastbrot, Marmelade, Käse und Schinken sowie einem Orangensaft. Ein guter Start in den Tag.
Da ich den Weg kenne, schlage ich vor nicht nach rechts zum ausgeschilderten Jakobsweg durch die Stadt zu gehen, sondern auf direktem Weg der wieder mit dem Aufzug hoch und an der Stierkampfarena vorbeiführt. So geht es immer geradeaus durch die noch ruhige Innenstadt. Nach einem großen Park stoßen wir wieder auf den ausgeschilderten Weg.Da es Sonntag ist, haben auch die Supermärkte nicht geöffnet, um Getränke zu kaufen.
Am Ausgang von Pamplona gehen Silke und Bettina zur anderen Straßenseite, um an einem Brunnen die Trinkflaschen zu füllen. Peter und ich gehen langsam weiter.
Auch nach längerer Zeit kommen die Beiden nicht nach.
Nach Ziur Major beginnen die Felder und es wird immer wärmer. Stetig geht es nun bergauf.
Irgendwann erreichen wir Zariquiegui. An der Kirche ist ein Brunnen und eine kühle Erfrischung ist notwendig. Ein paar Meter weiter ist ein kleiner Einkaufsmarkt - Dort bekomme ich endlich Nachschub für meine Trinkflasche. Ich trinke normalerweise nur Wasser mit Kohlensäure - was natürlich für Wanderungen sehr ungeeignet ist da der Druck alles aus dem Trinkschlauch spritzt. Wie schon bei meinen letzten Caminos bevorzuge ich Aquarius - ein Isotonisches Getränk ohne Kohlensäure und mit einem leichten Zitronengeschmack.Fast überall bekommt man es in den Läden und es ist dort auch recht günstig. Dazu hole ich mir ein Stück Empanada und setze mich an den Wegrand. Da klingelt mein Handy. Bettina und Silke sind sehr weit hinter uns. Beim Auffüllen der Trinkbeutel war ein Verschluss offen und alles lief in den Rucksack - alles nass. Sie würden versuchen nach Puente la Reina zu kommen.So gehen wir weiter bergauf bis wir den Alto de Perdon erreichen. Ein markanter Punkt den viele kennen da dort die Metallfiguren von Pilgern aufgestellt sind. Ein herrlicher Ausblick ins Tal zu beiden Seiten. Von hier oben geht es dann runter auf einem recht unangenehmen steinigen Weg mit losem Geröll - das geht auf die Knie und Beine. Ich denke die meisten sind froh, wenn sie unten dann die Häuser von Uterga erreicht haben.
Jetzt geht es weiter auf einem recht angenehmen Weg. Durch den Ort Muruzabal und am Eingang zu Obanos bei den ersten Häusern steht ein kleiner Wagen. Ein Kind bietet selbstgemachte Limonade an - in der Garage sind Stühle und laden zu einer kleinen Pause ein. Der ältere Bruder bot 2016 dort schon Limonade an und ich finde es schön, dass die Kinder sich hier das erste Taschengeld verdienen. Die Limonade schmeckt auch wirklich gut und ist erfrischend, da es hier hoch geht und die Sonne richtig warm ist.
Der nächste Ort nach Obanos ist bereits Puente la Reina. Der Weg dorthin geht bergab durch die Felder.
Am Ortseingang ist die Herberge/Hotel Jakue, wo ich 2016 war. Sehr schön, aber inzwischen nach meinem Empfinden überteuert. Deswegen gehe ich weiter bis in den Ort.
Dort ist in der Albergue Padre Reparadores (hier Youtube Video zur Herberge) noch Platz und wir bleiben dort. Für 7€ ist das wirklich OK. Duschen und Wäsche waschen - dann geht es in den Ort. Der Himmel wird immer dunkler und plötzlich gibt es einen Wolkenbruch, vor dem wir uns gerade noch in eine Bar retten können. Bei Tortilla und Rotwein, schauen wir zu, wie sich draußen die Straße in einen Bach verwandelt. Silke meldet sich dass sie es gerade noch geschafft hat und nun auch in unserer Herberge ist. Bettina suchte sich vorher schon eine Unterkunft.Als sich der Regen beruhigt hat, kaufe ich nebenan in einem Supermarkt Rotwein, Käse und Baguette. Unser Abendessen in der Küche der Albergue.